Mit Wirkung zum 8. Dezember 2021 wurde das Familienunternehmen Dickow Pumpen in eine Stiftung eingebracht. Damit sind der Fortbestand und die Arbeitsplätze des 111-jährigen Familienunternehmens in Waldkraiburg langfristig gesichert.
Eine Zeit der Ungewissheit, wie es mit der Nachfolgeregelung im Betrieb der Familie Dickow weitergeht, ist nun vorbei. Seit dem Tod von Astrid Dickow im vergangenen Jahr hielten ihre Töchter Patrizia Dickow-Markowsky und Michaela Dickow die Anteile an dem Unternehmen. Doch beide haben keine Nachkommen. Für ein Familienunternehmen ohne direkten Nachfolger - gibt es zwei Möglichkeiten: eine Veräußerung oder die Überführung des Unternehmens in eine Stiftung. Ersteres wäre für die Geschäftsinhaberinnen nie eine Option gewesen, da der Fortbestand der Firma am Standort Waldkraiburg für die Familie stets oberste Priorität hatte. Aus diesem Grund wurde vergangene Woche die Astrid-Dickow-Stiftung ins Leben gerufen. Damit kommen beide Töchter dem Wunsch ihrer verstorbenen Mutter nach, der das Wohl der Mitarbeiter über ihre Lebenszeit hinaus sehr am Herzen lag. Doch was bedeutet dies nun konkret für das Unternehmen Dickow Pumpen?
„Für unsere ca. 200 Mitarbeiter ergeben sich auf Grund der Überführung der Geschäftsanteile in eine Stiftung keine Veränderungen oder Nachteile. Im Gegenteil - wir können nun auch langfristig ihre Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Zukunft sicherstellen. Vor allen Dingen können wir einen Verkauf des Unternehmens mit unangenehmen Folgen verhindern“, erklärt der Geschäftsführer Jörg Bornemann. Mit der Übertragung ihrer Geschäftsanteile auf die Astrid-Dickow-Stiftung verzichten Patrizia und Michaela Dickow zugunsten des Unternehmens und der Mitarbeiter auf einen erheblichen Anteil ihres Vermögens. Folglich sind beide Gesellschafterinnen des Familienunternehmens ausgeschieden. Weiterhin bedeutet dies, dass monatlich ein bestimmter Anteil des Firmengewinns an die Astrid-Dickow-Stiftung abgeführt wird, der restliche Erlös verbleibt im Unternehmen. Das erwirtschaftete Geld der Stiftung wird zur Erfüllung gemeinnütziger Zwecke, wie die Förderung von Wissenschaft und Forschung oder des öffentlichen Gesundheitswesens, eingesetzt. Unter anderem wird die Kinderkrebshilfe BALU des BRK Altötting unterstützt, welches bereits ein Herzensprojekt zu Lebzeiten des ehemaligen Geschäftsführers Ulrich Dickow war. Sowohl Patrizia als auch Michaela Dickow bleiben über die Stiftungsorganisation dem Unternehmen erhalten. In ihrem neuen Amt – als Teil eines vierköpfigen Stiftungsrats - entscheiden sie über das zukünftige gemeinnützige Engagement der Stiftung.
Mit der Gründung der Astrid-Dickow-Stiftung begibt sich Dickow Pumpen auf den Weg in ein neues Kapitel. „Nicht nur Deutschland hat seit gestern eine neue Regierung, auch bei Dickow Pumpen gibt es Veränderungen in der Regierung.“, betont Jörg Bornemann bei der Verkündigung der neuen Situation an die Mitarbeiter vergangenen Donnerstag. „Mit der Entscheidung zur Gründung der Astrid-Dickow-Stiftung wird das Vermächtnis der Familie Dickow über die Familienmitglieder hinaus weiterleben, auch wenn sich das Unternehmen nicht mehr in Familienhand befindet“.
Dickow Pumpen startete 1910 als kleiner Familienbetrieb mit der Herstellung von Wasserleitungen für Heizungsanlangen. Später entwickelte es sich in den 1920er Jahren vom Hersteller für automatische Viehtränkebecken hin zum Spezialisten für hochwertige Industriepumpen. Seit 1946 ist das Unternehmen in Waldkraiburg angesiedelt. Bis zum Rückzug von Michaela Dickow aus der Geschäftsleitung im Jahr 2017 wurde das Unternehmen über Generationen hinweg von der Familie Dickow geführt. Im Jahr 2017 gab Michaela Dickow das operative Geschäft ab und übertrug es an Diplom-Kaufmann Jörg Bornemann. Am 8. Dezember 2021 begleitete Herr Bornemann nun die Überführung der Geschäftsanteile von Patrizia Dickow-Markowsky und Michaela Dickow in die neugegründete Astrid-Dickow-Stiftung.
Eine detaillierte Übersicht zur Geschichte von Dickow Pumpen gibt es hier: Geschichte - DICKOW PUMPEN GmbH & Co. KG
